Generationen
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Generationsübergreifendes Arbeiten

Das Motto des Familienzentrums Sankt Maria Königin lautet „Generationen begegnen sich“. Die Entscheidung für diesen Leitgedanken begründen vor allem die gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen, wie demographischer Wandel, Mobilität oder veränderte Familienformen. Diese Phänomene haben Auswirkung auf den Lebensraum von Kindern und ihren Familien. Da jede pädagogische Arbeit stark in die gesellschaftlichen Entwicklungen involviert ist, ist es klar, dass sie sich auch mit der Thematik Generationen auseinander setzen muss.
Es werden zahlreiche Projekte ins Leben gerufen, um den Leitgedanken im Alltag zu verwirklichen. Schon eine lange Tradition hat das Programm „Lesepaten“. Regelmäßig besuchen die Senioren aus dem Umfeld die Kinder im Kindergarten, um ihnen aus den Büchern vorzulesen. Viele Ehrenamtliche engagieren sich in die Arbeit mit den Kindern.

Eine besondere Form der Lebendigkeit des Leitspruches „Generationen begegnen sich“ zeichnet das Projekt „Brücken bauen“. Schon seit über 10 Jahren wird die Zusammenarbeit des Familienzentrums mit dem nahgelegenen CBT-Haus „Sankt Monika“ gepflegt. Ziel des Projektes verdeutlicht schon der Titel „Brücken bauen zwischen den Generationen“. An dem Projekt nehmen eine Gruppe von Vorschulkindern und eine Gruppe von Senioren teil. Sie treffen sich regelmäßig, mal in der Einrichtung, mal im CBT-Haus, um zusammen etwas Wertvolles zu erleben. Es werden verschiedene Angebote durchgeführt: Lesereisen durch das Märchenland, gemeinsame Gartenaktionen, Spiele in der Parkanlage, Grillen, Kochen und Backen, Singen, Basteln und vieles mehr. Besonders bewahrt hat sich das kreative Angebot „Malen für Jung und Alt“: Ein Kind und ein Senior gestalten gemeinsam ein Bild zu verschiedenen Themen. Durch diese Kontakte erfahren die Kinder hautnah, was heißt alt sein, welche Einschränkungen damit verbunden sind, Vergänglichkeit des Lebens ... Vor den Kindern eröffnet sich auch eine Welt, die sie nicht kennen: Wie haben die Kinder früher gespielt, womit haben sie sich in ihrer Freizeit beschäftigt, wie war das Leben damals, vor 60, 70 Jahren? Sehr spannend! Die Kinder erleben sich in einer anderen Situation: Sie sind etwa stärker, schneller, sie sind diejenigen, die den Erwachsenen ihre Hilfe anbieten können, z. B. beim Aufstehen oder Jacke anziehen. Besonderheit dieses Projektes ist: Im Vordergrund steht vor allem Freude aller Teilnehmer am gemeinsamen Tun und an gemeinsam verbrachter Zeit. Sowohl die Kinder als auch die Senioren treten in eine Beziehung besonderer Art: Sie sind in diesem Moment nur für einander da, verbunden in einer gemeinsamen Aktion. Die Wertschätzung, gegenseitiger Respekt und Zuwendung, Achtsamkeit und Bereitschaft zu Kooperation beim gemeinsamen Tun bilden die Quintessenz des Miteinanders.