Eingewöhnung in der Einrichtung

Der Kindergarten muss ein Ort sein,
wo die Achtung und die Anerkennung auf das Kind überfließen.
Das Kind muss die von uns wieder zu entdeckende Fähigkeit zum
Staunen spüren, es muss seine Verblüffung erleben können.
Es geht also darum, dass wir die Fähigkeit,
sich wundern zu können, wiedererlangen und wir die damit
verbundenen Gefühle genießen können.
Wir müssen die Quelle des Kindes,
seine ihm eigenen Möglichkeiten erkennen.
( Loris Malaguzzi )

Mit dem Eintritt in den Kindergarten beginnt für jedes Kind ein wichtiger neuer Lebensabschnitt.
Das Kennenlernen der Einrichtung im Anmeldegespräch ist der erste Schritt in die Kita. Die Eltern erhalten einen Einblick in die konzeptionelle Arbeit der Kita und können entscheiden, ob sie ihr Kind in unserem Haus anmelden möchten.
Der sanfte Übergang von der Familie in die Kindertagesbetreuung wird gemeinsam mit dem Kind und den Eltern gestaltet. Von dieser sanften Eingewöhnung profitiert jedes Kind. Die Erfahrung, dass Trennung und Neubeginn zusammengehören und positiv bewältigt werden können, sind wegweisend für seinen weiteren Bildungsweg.
Nach Abschluss des jährlichen Aufnahmeverfahrens startet „der Weg in die Kita“.
An einem Infoabend erhalten die Eltern alle notwendigen Unterlagen und erfahren den Ablauf der Eingewöhnung. Hierbei ist es wichtig, dass die Eltern wissen, dass sie diese Zeit ihres Kindes in der Kita begleiten und ohne evtl. beruflichen Stress dem Kind die Zeit des Ankommens lassen.
Gemeinsam – Kind / Eltern / Erzieher – wird die Trennung besprochen.
Das Aufnahmegespräch mit jeder Familie ist der Beginn der Zusammenarbeit. In diesem Gespräch wird die Eingewöhnung im Detail geplant und für jedes Kind individuell abgesprochen. Dabei berücksichtigen wir den „Ist-Stand“ des Kindes in allen Bereichen, die familiäre Situation und auch die konkreten Wünsche der Eltern an die Eingewöhnung.
Zur Unterstützung der ersten Zeit in der Einrichtung gestalten die Eltern ein persönliches „Wohlfühlbuch“ mit Fotos, Sprüchen und Bildern für ihr Kind. Dieses Buch bringt „ein Stück zu Hause“ mit in die Einrichtung und kann von dem Kind jederzeit alleine, mit der Erzieherin oder mit anderen Kindern angeschaut werden.
Eine „Bezugserzieherin“ die das Kind selber aussucht, begleitet das Kind auf seinem Weg in den Alltag der Kita, hilft beim Aufbau von Kontakten zu anderen Kindern und bildet einen „sicheren Hafen“ für das Kind.
Wir sind während der Eingewöhnung mit den Eltern im ständigen und intensiven Austausch. Dazu bauen wir eine vertrauensvolle Beziehung zu ihnen auf und gehen auf ihre Fragen, Unsicherheiten und Wünsche ein. Wir holen uns Feedback von ihnen während der Eingewöhnung und dokumentieren deren Verlauf als Einstieg in die Bildungsdokumentation. Am Ende der Eingewöhnung reflektieren wir zunächst im Team und anschließend mit den Eltern den Verlauf der Eingewöhnung anhand eines Fragebogens.

Behutsamer und individuell gestalteter Übergang aus der „Nestgruppe“

Mit Beginn des Kindergartenjahres starten die neuen Kinder unter drei Jahren (U3) ihre Kindergartenzeit in der Zwergengruppe. Diese ist für ein Jahr ihr „sicherer Hafen“.
Die Kinder können von Anfang an selbstbestimmt entscheiden wann und wie oft sie in den offenen Bereich der älteren Kinder (Ü3) gehen, um dort zu schauen, zu spielen, Bekanntschaften zu knüpfen, neugierig zu sein ...
Bei dem Übergang aus der Zwergengruppe nach dem ersten Kindergartenjahr werden Alter und Entwicklungsstand berücksichtigt, sodass auch Kinder noch ein 2. Jahr in dieser Gruppe verbringen können. Die Eltern werden in die Überlegung des Übergangs mit einbezogen.
In der zweiten Hälfte ihres ersten Kindergartenjahres werden die Kinder gezielt von ihren Bezugserziehern in die offenen Räume begleitet. Dort nehmen sie dann an Morgenkreisen, Angeboten und Aktionen teil. Hierbei findet eine sanfte „Abnabelung / Entwöhnung“ aus der Zwergengruppe statt.
Die zukünftigen Bezugserzieher im Ü3-Bereich übernehmen die wechselnden Kinder und integrieren sie, teils mit Unterstützung von „Kinderpaten“, in ihre Stammgruppe und in die Abläufe des offenen Hauses.
Es finden Übergabegespräche der alten und neuen Bezugserzieher mit den Eltern statt.
Nach dem Wechsel aus der Zwergengruppe sind die „neuen“ Erzieher im regelmäßigen Austausch mit den Eltern. Am Ende der „Eingewöhnung“ reflektieren wir den Übergang im Team und gemeinsam mit den Eltern anhand eines Fragebogens.